Samstag, 11. Oktober 2008

Stundenplan 4.0

Und dann stellt man erneut fest, dass es noch komplizierter ist, als gedacht.
Um an dem Modul "Grundkonzepte des WWW" teilnehmen zu können, muss man zunächst das Modul "Informatik für Geisteswissenschaftler" erfolgreich abgeschlossen haben. Das wird allerdings nur im Sommersemester angeboten.
Und plötzlich ist der Stundenplan noch leerer, als er vorher schon war und es gilt die Lücken zu stopfen. Aber womit? "Der organisierte Nationalismus in Deutschland zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches"? "Einführung in die Politikgeschichte des industriellen Zeitalters"?
Und kann ich schon mit einem der drei "Medienpraxis"-Module anfangen? Aber was heißt "2+4 SWS"? Projektarbeit? Wenn ich keine Fachprüfung bei dem Dozenten machen kann, heißt das auch, dass ich das Modul nicht abschließen kann?
Sollte ich lieber den Weg des geringsten Widerstandes gehen und dem Mainstream folgen und BWL A doch dieses Semester machen? Oder sollte ich Dienstag einfach mal bei der Fachschaft um Hilfe bitten? Oder schlage ich mich weiter alleine durch und vertraue darauf, dass ich die Kurve schon irgendwie kriegen werde?
Sind 9 Vorlesungen die Woche (= 18 SWS) nicht ein bisschen wenig? Aber das wären immerhin 35 ECTS. Also falls meine Rechnung mit dem Medienpraxis-Modul aufgeht.

Ja, ich gebe es zu: Ich stehe gerade auf dem Bahnhof und hier rauscht ein ICE nach dem anderen durch. Und tatsächlich liegt mittlerweile die vierte Version meines Stundenplanes vor mir. Mal sehen, wie viele es noch werden.

Ein erster Lagebericht

Überfluss an Informationen. Überfluss an Abkürzungen. Überfluss an neuen Gesichtern.

Der Anfang war einfacher als gedacht: Mittwoch morgen bin ich aus der Bahn ausgestiegen, habe mich von dem Menschenstrom Richtung Busbahnhof treiben lassen und bin mit der Masse in den Bus eingestiegen. Drückende Enge, der Bus war übervoll, ein paar sind nicht mehr mit reingekommen und mussten auf den nächsten warten. Aber die Frau ein paar Haltestellen weiter wurde samt Kinderwagen noch mit reingequetscht.
Was beim ersten Mal gut klappte, sollte auch beim zweiten Mal funktionieren: An der Uni angekommen folgte ich erneut der Menschenmenge und gelangte so nicht nur sicher über die Straße, sondern auch zielsicher zum Audimax.
Weder der Uni-Präsident, noch der Bürgermeister ließen sich die Ehre nehmen uns Erstis mit einer jeweils etwa halbstündigen Rede zu beglücken.

Später so genanntes "Speed-Dating". Menschen im Ein-Minuten-Takt kennenlernen. Eine Uni-Ralley, die insofern produktiv war, als dass ich mittlerweile zumindest verstanden habe, dass sämtliche Uni-Gebäude irgendwie miteinander verbunden sind. Und dass man in die Bibo (Uni-Bibiothek) nur dann darf, wenn man seine Sachen vorher in ein Schließfach einschließt. Aber das geht nur, wenn man ein eigenes Schloss hat.

Die Mensa und das Essen waren dann doch eher gewöhnungsbedürftig. Groß, chaotisch und viele Menschen. Und das obwohl ja eigentlich Semesterferien waren. Vegetarische Pizza. Mit viiiiel Paprika. Ich hasse Paprika. Oder undefinierbarer Eintopf. Oder "griechische Hirtenrolle", an die sich auch keiner von den Teamern ran getraut hat.

Den Rückweg habe ich dann mit einer Kommilitonin bestritten. Ohne die hätte ich die Bushaltestelle vermutlich auch nicht wiedergefunden. Die Bahnfahrt gestaltete sich dadurch recht kurzweilig und ich muss sagen, dass sie mir durchaus sympathisch wurde und ist. Schade nur, dass ich sie eher weniger zu Gesicht bekommen werde, da sie ihren Master macht.

Donnerstag morgen dann ein ähnliches Spiel. Nur das ich bereits am Ende der Zugfahrt auf besagte Master-Studentin traf und der Bus nicht so voll war, wie am Morgen zuvor.
Dann war Frühstücken angesagt. Ich hasse Massenfrühstücke. Und so zog ich es vor, schweigend alleine mit meiner Kaffeetasse zu kommunzieren.
Das schien den Teamer neben mir zu irritieren, denn er versuchte zwei Mal mich zum Essen aufzufordern.

Und dann kamen wir endlich zu dem Programmpunkt, wegen dem ich die O-Phase hauptsächlich mitgemacht hatte: Die Erstellung der Stundenpläne.
Die ersten Mitteilungen waren ernüchternd, wenn auch nicht überraschend. Ja, Mathe, BWL, VWL und Info sind Pflichtvorlesungen. Während ich dieses Semester Mathe und Info machen werde, hebe ich mir die sechs Semesterwochenstunden BWL für nächstes Jahr auf (mal ganz ehrlich: den Montagmorgen um 7 Uhr mit BWL anzufangen wäre ja auch ein bisschen zu pervers oder?) und VWL-Vorlesungen werden "leider" nur im Sommersemester angeboten.
Der Rest war weniger tragisch. wenn auch um einiges verwirrender. Wahlpflicht und Module und Seminare und Proseminare und Vorlesungen und Hausarbeiten und Klausuren und ...
Aber im Großen und Ganzen bin ich ganz zuversichtlich, dass das jetzt so passt mit dem Stundenplan. Vermutlich kann ich sogar noch ein oder zwei Veranstaltungen rausstreichen, falls sie mir nicht gefallen.
Natürlich waren manche Sachen bitter: Dass sich die "Einführung in die Psychologie" mit der Pflicht-Info-Veranstaltung überschneidet. Oder dass für viele Seminare die Einschreibefrist bereits abgelaufen ist.

Darüber hinaus bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich mit meinen Kommilitonen glücklich bin oder werde. Natürlich soll man keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber viele der Mädels wirken auf den ersten (und auch auf den zweiten Blick) wie Tussis.
Aber mal abwarten, was die nächsten Tage und Wochen bringen werden.

TT

Alles gehört dir,
eine Welt aus Papier.
Alles explodiert,
kein Wille triumphiert.

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