Mittwoch, 29. Oktober 2008

Warten

Eine Eigenschaft, die man als Pendler braucht ist Geduld. Ohne Geduld und gute Nerven geht es augenscheinlich nicht.
Leider will der ÖPNV nicht immer so wie ich will. Gestern wollte ich zum Beispiel nach der letzten Vorlesung mit der 58 zu meiner Paderborner Wohnung. Blöd nur, dass die Linie nur zwischen 10 und 14 Uhr alle halbe Stunde fährt und davor und danach nur jede Stunde. So kam es dann also, dass ich eine geschlagene halbe Stunde in der Kälte saß.
Danach musste ich in aller Eile sämtliche Sachen aus meiner Wohnung in die meines Bruders schaffen, weil meine Vormieterin Donnerstag endlich die Wohnung offiziell übergeben darf. Und wenn alles gut geht, kriege ich sie dann Samstag.
Kurz den Schlüssel übergeben und dann musste ich irgendwie zum Bahnhof kommen. Wie mir meine Vormieterin erklärte, sei es völlig egal, ob ich zu Fuß zum Bahnhof gehe oder zur nächsten Bushaltestelle gehen würde, von der eine Linie Richtung Bahnhof fahre. Vom Weg her würde es sich nicht viel tun.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass der Zug nach Herford ohnehin in fünf Minuten fahren würde und so beschloss ich, dass es völlig gleichgültig ist, was ich tue. So ging ich dann also das erste Mal zu Fuß durch Paderborn.
Etwa zehn Minuten nachdem mein Zug weg war, traf ich am Bahnhof ein. Angesichts der Tatsache, dass mir nun noch etwa fünfzig Minuten zur nächsten Bahn bleiben würden, beschloss ich zumindest etwas Zeit in dem FastFood-Restaurant zu verbringen. Das bescherte mir ein wahres Highlight: Frische Pommes bei Mäcces. Ich glaube so etwas habe ich noch nie gegessen.

Heute morgen ging es dann fast nahtlos weiter. Eine Viertelstunde warten am Herforder Bahnhof, weil ich einfach viel zu früh da war. Die Menschen auf Gleis 4 hatten mein volles Mitgefühl: "Der ICE XYZ nach Leipzig trifft wegen irgendwas vorraussichtlich fünfzig Minuten später ein."
Der Zug nach Paderborn war einfach nur ätzend voll und letztlich kamen wir mit fünf Minuten Verspätung an. Nicht so tragisch, möchte man meinen. Aber natürlich war der Bus der Uni-Linie schon weg und auch die 9 war so voll, dass die Türen beinahe nicht mehr zugingen. Aber ich habe ja Geduld und nur zehn Minuten später sollte das nächste Mal die Uni-Linie fahren. War leider genau das gleiche. Gut, widerum ein paar Minuten später fuhr noch die 4. Fix auf den Fahrplan und festgestellt, dass auch die an der Uni vorbeifährt.
In der 4 war es dann für Paderborner Verhältnisse sogar noch recht leer. Ich habe sogar Platz auf einem der Notsitze gefunden. Aber das Kleinkind, das die ganzen zehn Minuten konsequent durchgeplärrt hat, war etwas anstrengend.

Um 9:20 Uhr kam ich dann an der Uni an und erinnerte mich: 'Oh, Mist. Du hast ja Mathe.' Also mit der Hälfte des Busses gen AudiMax gelatscht und meine Befürchtungen wurden erneut wahr: Alle Plätze mit Sicht auf den Dozenten waren leider weg. Kurz drüber nachgedacht sich hinter der letzten Sitzreihe auf den Boden zu setzen und dem Hörspiel zu lauschen, aber dann festgestellt, dass es auch dort schon ziemlich voll ist. Dem Dozenten einen Moment lang gelauscht. 'Ah, ok. Er lässt sich wieder über die Nachwirkungen von Partys aus.'
Dann habe ich wohl das einzig Richtige in diesem Moment getan: Ich habe das AudiMax wieder verlassen und bin erstmal in die Cafeteria gegangen. Käsebrötchen und Kaffee. Allemal besser als Logik und Kurvendiskussionen.
Und jetzt sitze ich etwa zehn Meter Luftlinie von der Mathe-Vorlesung entfernt und ärgere mich darüber, dass ich nicht einfach zwei Stunden später aufgestanden bin.

TT

Alles gehört dir,
eine Welt aus Papier.
Alles explodiert,
kein Wille triumphiert.

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